DIE KRAFT DER MALEREI
Das Wachsens und Werden, die Ursprünglichkeit der Schöpfung ist ein Thema, das in meinen Arbeiten eine große Rolle spielt. Es geht dabei um mehr als das Abbilden von existierenden Landschaften und Pflanzen: Es geht um die Kraft und die Ruhe, die die Natur uns zeigt.
Das ist eine Kraft, die direkt aus der Erde kommt und die Dynamik, die das Wasser mit sich bringt. Es ist die Energie der Luftströme und die Stärke glühender Massen, die sich organisch wie Magma über ein Bild ergießen.
Durch die Abstraktion, die dynamischen Gesten und die Vielschichtigkeit meiner Bilder entsteht Raum für die Entdeckung und die Auseinandersetzung mit den grundlegenden Kräften, die die Natur antreibt.
Der Bildinhalt scheint oft weit über die Bildfläche hinauszugehen, sich frei im Raum zu entwickeln. Der klar erkennbare Pinselduktus zeigt eine Bewegung, die mitreißt, das Hinabstürzen und Aufstreben. Wie abstrahierte Vögel breiten die Formen ihre Flügel aus, erproben sich in Leichtigkeit.
Den dynamisch wirkenden Arbeiten stehen die Bilder zur Seite, die durch ihren Aufbau und ihre Farbgebung Stille und Weite zeigen. Das ist Ruhe, die entsteht, wenn die Bewegung versiegt. Wie die Ebbe, die nach der Flut kommt und alles erneuert. So liegt Gelassenheit in dem Prozess der Veränderung und des Wandels.
Der Eingriff des Menschen in diese ursprüngliche Natur zeigt sich durch kontrastierende Formen, die an vereinfachte Bauten erinnern. Verstrebungen, Gerüste oder Gitter spannen sich über die Bildfläche. Auch der konvexe Bogen, der wie eine Höhle Raum, Abgrenzung und Schutz bietet, taucht in den Bildern immer wieder auf. Diese Zeichen der Zivilisation scheinen dabei nicht gegen die Natur zu arbeiten, sondern ergeben mit ihr gemeinsam ein Ganzes.
Ihre Bildstrukturen und -inhalte arbeite ich im Malprozess heraus, so dass weniger die vorherige Planung des Bildes, als mehr das Reagieren auf zuvor Gemaltes im Vordergrund steht. Häufig ergeben sich viele Farbschichten, bis das endgültige Bild den gewünschten Charakter erreicht hat.